Streitschlichterausbildung

Entstehungsgeschichte der Streitschlichtungs – AG

 

Seit dem Schuljahr 2006/2007 gibt es in der Grundschule Obere Grafschaft eine neue AG – die Streitschlichtung.

 

Wir wollten schon immer Kindern helfen, einen Streit zu klären. Deshalb gingen wir in die Streitschlichter AG.

 

In der ersten Stunde stellten wir uns gegenseitig vor, denn wir 13 Kinder kommen aus den dritten und vierten Klassen zusammen.

 

Unsere Lehrerinnen Frau Postma und Frau Isenberg erzählten uns, dass uns bald ein Mann namens Klaus Raithelhuber besuchen wollte. Und dann endlich an einem Donnerstag war es soweit. Wir waren sehr aufgeregt. Auch hier stellten wir uns zuerst vor. Danach überlegten wir uns Regeln für die Streitschlichtung. Das war anstrengend. Ich-Botschaften und Du-Botschaften erzählten wir uns. Dann überlegten wir uns Rollenspiele. Zwei Kinder waren Streitschlichter, zwei andere waren Streithähne. Dann erklärte uns Herr Raithelhuber die Schritte der Streitschlichtung. Aktives Zuhören mussten wir lernen, um es den Streithähnen erklären zu können. Jeder Streitpartner musste die Meinung des anderen wiederholen. Um die Streitparteien zu befragen, überlegten wir uns in der AG viele Hilfsfragen, die wir auswendig lernten. Wir mussten schriftlich festhalten, was die Streithähne uns erzählen. Dies nannten wir Protokoll. Unsere AG überlegte sich auch, dass wir nach den Gefühlen der Streitparteien fragen sollten.

 

„Wie können uns die Kinder erkennen?“, fragten wir uns. Auf einmal hatten wir eine Idee. Wir malten einen Button. Und für unsere Streitschlichterecke in der Küche malten wir Bilder.

 

Unsere Schule besitzt eine Streitschlichtungs-AG. Hier erfahrt ihr, wie diese funktioniert:

 

13 Streitschlichterinnen und Streitschlichter helfen den Kindern der Schule, über Konflikte zu sprechen und Lösungen für den Streit zu finden. Jeden Tag kann eine andere Gruppe in der ersten Pause zum Streitschlichten angesprochen werden. Damit jedes Kind auf dem Schulhof weiß, wen es ansprechen kann, gibt es einen übersichtlichen Dienstplan an der Schultür. Dort steht, wer in den Pausen an welchem Tag Dienst hat. Außerdem gestalteten wir einen Button, damit die Kinder uns auf dem Schulhof erkennen können. Wenn uns Kinder auf dem Schulhof ansprechen, fragen wir die Aufsicht und gehen in die Streitschlichterecke, die sich in unserer Küche befindet. Einen Teil der Küche haben wir als Streitschlichterraum umgestaltet und dort hängen Bilder von Streitsituationen und Friedenszeichen, die wir selbst gemalt haben. Bei jeder Streitschlichtung ist auch eine Lehrkraft als Beobachter dabei, die uns im Notfall helfen und unterstützen kann. Eine wichtige Sache bei der Streitschlichtung ist, dass die Kinder freiwillig kommen. Außerdem müssen wir als Streitschlichter immer neutral sein, gut auf die Gefühle der anderen Kinder achten und uns in sie hineinversetzen. Denn nach der Streitschlichtung sollen sich aller besser fühlen. In der AG-Stunde haben wir Streitschlichterinnen und Streitschlichter dann die Möglichkeit, über die Streitschlichtungen der vergangenen Woche zu berichten. Hier können wir auch über Probleme bei der Streitschlichtung sprechen und gemeinsam Lösungen finden. Natürlich müssen wir die Schweigepflicht einhalten und dürfen nicht weitererzählen, was in dem Streit vorgefallen ist.

 

So sieht unser Schlichtungsvertrag aus:

 

Streit und Konflikte gehören zum Alltag, auch in der Schule und auf dem Schulhof. Es ist nur die Frage, wie man damit umgeht. Die Kinder der Steitschlichter-AG der Grundschule Obere Grafschaft lernten in einem Seminar am 28. und 29. September 06 unter Anleitung von Herrn Raitlhelhuber vom schulpsychologischen Beratungszentrum Koblenz, wie sie Mitschülern helfen können, ihren Streit zu schlichten. Um einen Streit zu schlichten, ist das genaue Zuhören wichtig, deshalb gehörten Höflichkeitsregeln und das aktive Zuhören zum Programm. Wie fühlt man sich bei einem Streit? Worauf muss ein Streitschlichter achten? Wie führt der Schlichter das Gespräch? Das waren Fragestellungen während der zwei Seminartage. Aber auch die Gemeinschaft in der Gruppe wurde durch Spiele und gemeinsames Waffelbacken gestärkt. Nun geht es nach den Herbstferien weiter, wenn sich die 13 Schüler aus den 3. und 4. Klassen fit machen, um dann auch selbstständig anfallenden Streit zu schlichten.

 

 

 

Kindermeinungen zum Seminar

 

"Am Donnerstag, den 28.9.2006 kam ein Mann in die Schule, der uns beibringen wollte, wie man Streit schlichtet. Er hieß Klaus. Zuerst haben wir ein Spiel gemacht. Dann haben wir „Aktives Zuhören" gelernt. Die 5 Stunden gingen so schnell vorbei. Am Abend, als ich im Bett lag, habe ich mich schon auf den nächsten Tag gefreut. Am Freitag hat uns Klaus erklärt, was ein Protokoll ein ist. Wir durften sogar Streitschlichter und Streithähne spielen. Leider mussten wir uns dann schon von Klaus verabschieden. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Streitschlichterausbildung."

 

von Ferdinand

 

 

 

"Es war sehr schön. Besonders hat mir gefallen, dass wir das Streitschlichten selber ausprobieren durften. Es war auch interessant den anderen beim Streiten und Schlichten zuzusehen. Schwierig für mich war es den Streithahn zu spielen. Einfacher fand ich den Streitschlichter. Zur Abwechslung war es toll, dass wir Waffeln gebacken haben. Auch hier war es wichtig, dass man im Team besser arbeiten kann. Anstrengend fand ich das lange Zuhören ohne den Redner zu unterbrechen."

 

von Romana